Das Fridericianum in Kassel. Eine gewöhnliche Ausstellungseröffnung. Zuerst spricht der Direktor, dann die Kuratorin: Die Ausstellung soll den Raum, in dem die Kunst präsentiert wird, selbst in Frage stellen. Seine Gesetze, seine Selbstverständlichkeiten. Das Publikum sitzt und lauscht. Ein Ritual, dessen Regeln jeder kennt. Die Kuratorin spricht weiter.
15 Besucher, verteilt über die Sitzreihen, unterdrücken unauffällig ein Gähnen, räuspern sich simultan, lassen die Daumen zunächst in die eine, dann in die andere Richtung umeinander kreisen. Applaudieren an unpassenden Stellen.
Sie tragen unauffällig Kopfhörer im Ohr.

Regie: LIGNA