Schafft zwei, drei, viele Gänge!

Hamburg ist eine Stadt ohne Erinnerung. Bis auf das besetzte Gängeviertel sind in der Innenstadt nahezu alle älteren Häuser abgerissen worden. An Orten wie der ehemaligen Gestapo-Zentrale an der Stadthausbrücke sind bis heute die Stimmen der Verfolgten und Ermordeten unhörbar. Stattdessen wird dort eine weitere Einkaufspassage eröffnet.
Schafft zwei, drei, viele Gänge! lädt zu einem Gang in diese unheimliche Hamburger Vergangenheit. Auf den Straßen mischen sich die Stimmen aus den Archiven: Zeitzeugen der Swing-Jugend, jüdische und kommunistische Stimmen, die in den Gängen der Neustadt verhaftet und in das Gestapo-Hauptquartier verbracht wurden. Literarische Reflexionen und Zeitungsmeldungen über das verrufene Gängeviertel.
Das Publikum besucht zerstörte Synagogen, an die keine Gedenktafeln erinnern, belebt die abgerissenen, ehemals kommunistischen Gänge wieder und befragt die städtebauliche Gegenwart.
Wie sieht die Zukunft in einer Stadt ohne Erinnerung aus?


Mit den Stimmen von: Mareike Hein, Matti Krause, Günter Reznicek, Samuel Weiß und einem Chor des Gängeviertels.
Grafik: Johannes Koether
Photos: Anja Beutler
Eine Produktion von LIGNA und dem Internationalel Sommerfestival Kampnagel. Gefördert durch die Konzeptionsförderung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.